Heißausbildung Stufe IV

Heißausbildung Stufe IV

Am Samstag, dem 26. September 2015, nahmen sechs Mitglieder unserer Feuerwehr an der Heißausbildung Stufe IV teil. Bei dieser Ausbildung wird das Arbeiten mit Atemschutz unter einsatznahen Bedingungen geübt. Neben der körperlichen und psychischen Belastung ist das richtige taktische Vorgehen ein wesentlicher Zweck dieser Übung. Dabei muss ein Atemschutztrupp, bestehend aus drei Personen, in einem gasbefeuerten Brandcontainer bei rund 200°C verschiedene Aufgaben erfüllen.

Ein Trupp ist die kleinste taktische Einheit in der Feuerwehr und besteht beim Atemschutzeinsatz aus dem Truppführer, dem Rohrführer und dem Truppmann.

Nach einer kurzen Gewöhnungsphase bei rund 140°C wurde es für den ersten Trupp ernst. Unter den wachsamen Augen eines Ausbilders stieg der Trupp mit der Löschleitung über das Dach des Containers ein und tastete sich Schritt für Schritt zum ersten Brandherd vor. Durch den Wasserdampf der vorigen Übungsteilnehmer beschlug sofort das Sichtfenster der Atemschutzmaske und machte es immer schwieriger, sich in der Dunkelheit zu orientieren. Der simulierte Brand einer Gasleitung erforderte Teamwork – das Absperrventil des Gasrohres war genau über dem Brandherd. Während der Rohrführer das Feuer mit seinem Strahlrohr nieder hielt, drehte der Truppführer das Ventil zu. Jetzt machten sich auch schon die rund 200°C Betriebstemperatur im Container bemerkbar, die Atmung wurde schneller und in der Einsatzbekleidung wurde es immer heißer.

Als nächstes kam der Trupp zu einer Türe. Auch hier waren die Zusammenarbeit von Truppführer und Rohrführer gefragt. Während der Truppführer die Türe für kurze Zeit öffnet und wieder schließt, überprüft der Rohrführer die Lage hinter der Türe. Nach einer simulierten Kühlung der Rauchschicht – die wegen der Gasbefeuerung nicht vorhanden war – rückte der Trupp in den Raum vor und bekämpfte zwei weitere Brandherde. Danach rief der Ausbilder „Rückzug!“, und der Trupp zog sich mit Schlauch und Strahlrohr in die Nähe des Einstieges zurück. Dort tauschten die Mitglieder die Rollen, und alles begann von vorne. Mittlerweile war die Einsatzbekleidung innen so nass wie der Boden des Containers, auf dem die Truppmitglieder krochen, knieten und hockten. Nach langen, heißen und fordernden 20 Minuten war jedes Truppmitglied in jeder Rolle eingesetzt und hatte seine Aufgaben erfüllt.

Nach einer kurzen Abkühlphase folgt die Nachbesprechung der Übung. Für alle Teilnehmer war nach diesem fordernden Nachmittag klar – das machen wir wieder!